Die Automobilindustrie steht vor der Herausforderung, ihre Datensouveränität gegen die großen Technologieplattformen wie Amazon, Google oder Apple, zu behaupten. Um Mehrwertdienste anbieten und Netzwerkeffekte nutzen zu können, führt kein Weg an einer Zusammenarbeit beim Datenmanagement vorbei. Hierfür wurde Catena-X ins Leben gerufen, die Allianz für den sicheren und standardisierten Datenaustausch in der europäischen Fahrzeugindustrie.

Catena-X versteht sich als erweiterbares Ökosystem, an dem sich Automobilhersteller und -zulieferer, Händlerverbände sowie Ausrüster, zu denen Anwendungs-, Plattform- und Infrastrukturanbieter gehören, gleichermaßen beteiligen können. Ziel ist es, einen einheitlichen Standard für Daten- und Informationsflüsse in der gesamten automobilen Wertschöpfungskette zu schaffen. Neben Effizienzvorteilen in der Lieferkette versprechen sich die Teilnehmer des Netzwerkes beispielsweise leistungsfähigere Qualitäts- & Logistikprozesse, höhere Transparenz hinsichtlich nachhaltiger CO2-Reduzierung sowie ein vereinfachtes Stammdatenmanagement. Auf diese Weise durchgehend verbundene Datenketten ermöglichen es, digitale Zwillinge von Automobilen zu erschaffen, auf deren Basis sich innovative Geschäftsprozesse und Serviceangebote entwickeln lassen.[1]Die europäische Fahrzeugindustrie vernetzt sich.

Die Grundlagen für Datenschutz, Datensouveränität und Interoperabilität bilden die Referenzarchitekturen[2]Positionspapier »GAIA-X und IDS« der International Data Spaces Association (IDSA) und von GAIA-X. Die Softwareplattform stammt von SAP, das nach den Worten seines Chefs Christian Klein, eine zentrale Rolle bei B2B-Industrienetzwerken anstrebt[3]Softwarekonzern: SAP will „zentrale Rolle“ bei B2B-Industrienetzwerken. Auf Dauer wolle SAP das Amazon für Maschinendaten werden.

Bei Catena-X mit dabei ist auch Fetch.ai, ein dezentrales Blockchain-basiertes Netzwerk für maschinelles Lernen[4]Fetch.ai Announces Collaboration with Catena-X Automotive Network. Zusammen mit Festo forscht Fetch.ai momentan an einem dezentralen Fertigungsmarktplatz in Kombination mit einem Multiagentensystem. “Jeder Prozessschritt, etwa vom Fräsen über das Verschrauben bis zur Qualitätsprüfung einer Anlage habe dabei seinen eigenen Software-Agenten, der ihn vertrete. Der Agent verhandelt mit den Produktagenten, die für die Herstellung ihrer Produkte verschiedene Prozessschritte der Anlage in Anspruch nehmen möchten[5]Festo forscht an Blockchain mit dezentraler Fertigung

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