Prof. Dr. Eike Kiltz wird für seine grundlegenden und wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Public-Key-Kryptographie, die Theorie und Praxis nachhaltig geprägt haben, mit dem Leibniz-Preis 2024 ausgezeichnet. Public-Key-Kryptographie erlaubt es, Informationen sicher zu verschlüsseln und über öffentliche Kanäle zu kommunizieren, sichere Verbindungen aufzubauen oder Dokumente digital zu signieren. Die Verschlüsselungstechnik beruht dabei auf der Primfaktorzerlegung großer Zahlen, die sich von herkömmlichen Computern nicht einfach lösen lassen. Die Sicherheit der Public-Key-Verfahren kann nur gewährleistet werden, solange die Berechnung der zugrundliegenden mathematischen Probleme nicht effizient durchführbar ist. Mit der Weiterentwicklung der Quantencomputer steigt in Zukunft die Berechnungsleistung und dadurch das Risiko, dass die verwendeten Schlüssel berechnet werden können. Daher sucht die Wissenschaft intensiv nach neuen kryptographischen Methoden, die auch beim möglichen Einsatz von Quantencomputern sicher wären. Kiltz legt mit seiner Arbeit die Grundlagen für diese neuen Verfahren. Ein von ihm entworfener Beweis hat sich als Grundlage für den Nachweis der Sicherheit neuer Verfahren etabliert. Mit zwei von ihm geleiteten Teams hat Kiltz Vorschläge für gitterbasierte kryptographische Verfahren entwickelt, die vom US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology als künftige Standards für die Post-Quantum-Kryptographie ausgewählt wurden.
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POST-QUANTEN-KRYPTOGRAPHIE. Leibniz-Preis verliehen
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