Von Ralf Keuper

Als Mitte 2020 viele Unternehmen aufgrund der Corona-Pandemie dazu gezwungen waren, ihre Kommunikation mit externen Partnern zu überdenken, zählte der Hersteller von Fernwartungslösungen Teamviewer zu den großen Profiteuren. Die Umsatz- und Gewinnprognosen für das Geschäftsjahr 2020 wurden daraufhin nach oben korrigiert. Das Unternehmen konnte gar nicht so viel liefern, wie von Kundenseite nachgefragt wurde. Mehr als 500 Mitarbeiter wurden zusätzlich eingestellt. Bei den Planungen für das Jahr 2021 ging man davon aus, dass der Aufwärtstrend anhalten würde. Es zeigte sich jedoch sehr schnell, dass die meisten Unternehmen ihren Bedarf gedeckt hatten. Einige stellten fest, zu viele Lizenzen erworben zu haben, und kündigten die überzähligen[1]Der Kundenansturm, der Teamviewer nicht gut getan hat. Es habe im Herbst 2020 auf Kundenseite einen deutlichen Vorzieheffekt gegeben, so das Unternehmen in einer nachträglichen Bewertung.

TeamViewer sah sich daher gezwungen, die optimistischen Prognosen für das Jahr 2021 zu kassieren[2]Ergebnis von Teamviewer bricht ein – Chef sieht keine Schieflage. Der Vertrag mit dem Finanzvorstand wurde nicht verlängert. Das Unternehmen verlassen musste auch die erst im April 2021 ernannte Marketingchefin Lisa Agona. Im November 2021 präsentierte das Unternehmen ein Maßnahmenpaket, das im Wesentlichen aus Kosteneinsparungen bestand. Der harte Kurs scheint sich bereits auszuzahlen; die Marge des Unternehmens hat deutlich zugelegt[3]Sparkurs bei Teamviewer zahlt sich aus.

Unterm Strich bleibt für 2021 trotz allem ein Umsatzwachstum von 19 Prozent. Für das Jahr 2023 plant das Unternehmen einen Umsatz von mehr als einer Mrd. Euro.

Sorge bereitet indes, dass die Abonnentenzahlen zum Vorquartal lei…

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