Lampertheim, 07. Juni 2022 – Der Industrieverband AIM-D befragt seine Mitglieder im halbjährlichen Turnus über ihre Sicht auf die allgemeine Geschäfts- und Marktentwicklung sowie die Entwicklung der AutoID-Märkte im Besonderen. Diese Unternehmen bieten Produkte, Lösungen und Dienstleistungen für automatische Identifikation (AutoID / AIDC) und mobile Systeme in diesen Technologiefeldern: Optical Readable Media (Barcodes, zweidimensionale (2D) Codes, Maschine Vision etc.), RFID*, NFC*, RTLS* und industrielle Sensorik. Darüber hinaus stehen u.a. Themenkomplexe wie „AutoID & Security“, „Interoperabilität“ (OPC UA), „Energy Harvesting“, „AutoID & KI“ und „AutoID & Robotik“ auf der Agenda des weltweit vertretenen Technologieverbandes.

Trotz Ukraine-Krieg, anhaltender Chip-Krise, weiterhin gestörter Lieferketten und anhaltender Auswirkungen der Corona-Pandemie machen die Ergebnisse der aktuelle Befragung für das 2. Halbjahr 2021 nicht mutlos. Sie reflektieren nun bereits zum vierten Mal in der Geschichte des AIM-Trendbarometers die Auswirkungen der Corona-Krise und darüber hinaus den Ukraine-Krieg. Die Erwartungen der AIDC-Branche in diesem vielfältigen Krisenumfeld sind zumeist stabil – sicherlich aber auch fragil.

Peter Altes, Geschäftsführer, AIM-D e.V., Lampertheim, kommentiert wie folgt: „Die Ergebnisse des AIM-Trendbarometers zum zweiten Halbjahr 2021 stehen nun nicht nur immer noch im Zeichen von Corona, sondern auch im Zeichen des Ukraine-Krieges. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 (ca. 85%) berichtet immer noch über 90% der Unternehmen von einer verbesserten oder zumindest gleichgebliebenen Geschäftsentwicklung der AutoIDMärkte; erfreulich niedrig fällt entsprechend die Zahl derjenigen aus, die eine Eintrübung der Märkte sehen. Interessant dabei ist“, so Altes, „dass die Mitglieder nun bereits zum zweiten Mal ihre eigene Position im Markt ähnlich einstufen wie den Markt insgesamt. Darin spiegelt sich sicherlich die Hoffnung, dass bei einer Entspannung der Lage die Rolle der AIDCTechnologien in Automatisierungsprozessen und zunehmend auch autonomen Prozessen in Produktion und Logistik weiter zunehmen wird. Dies“, so Altes weiter, „passe auch dazu, dass im Bereich der elektronischen Identifikation (RFID) die Zahlen besser ausfallen als im Bereich der optischen Identifikation und dass die Erwartungen und die Hoffnung an die zukünftige Entwicklung der AIDC-Märkte sicherlich hoch seien.“

Es folgen die Einzelergebnisse zu den Fragen des AIM-Trendbarometers.

Die wirtschaftliche Lage der AutoID-Unternehmen ist der Umfrage zufolge im 2. Halbjahr 2021 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 stabil geblieben.

Ihre Investitionen haben – wie im 1. Halbjahr 2021 – wieder über 30% der Unternehmen gesteigert; und bei nahezu 60% (50% im Vergleichszeitraum) ist das Investitionsverhalten erfreulich stabil geblieben. Erneut unter 10% haben weniger investiert.

Die allgemeine Marktentwicklung im Bereich AutoID: Die Summe der Einschätzungen für eine bessere oder gleichbleibende Marktentwicklung beträgt nahezu 90% (85% im Vergleichszeitraum) der befragten Unternehmen. Und bereits zum zweiten Mal decken sich dieses Mal die Wahrnehmung der Unternehmen hinsichtlich ihrer eigenen Entwicklung und der Wahrnehmung bzw. Bewertung der allgemeinen Marktentwicklung.

Zwei Fragen der Erhebung bezogen sich auf einzelne unter dem Oberbegriff AutoID zusammengefasste Technologie-Bereiche:

Barcode und andere optische Identifikationssysteme – auch mit ORM* bezeichnet: Barcode, zweidimensionale Codes wie Datamatrix und QR*, OCR*: In Bezug auf diese Systeme berichten mit über 30% Prozent erneut so viele Unternehmen von einer besseren Marktentwicklung wie im Vergleichszeitraum; der Wert für eine unveränderte, also zumindest nicht schlechtere Marktentwicklung, ist mit 30% ebenfalls stabil geblieben.

Die Entwicklung für RFID einschl. NFC und RTLS wird aktuell optimistisch eingeschätzt – was natürlich eine Reaktion auf die Entwicklungen von Industrie 4.0, der Digitalisierung der Logistik und dem Internet der Dinge (IoT / IIoT) ist. Eine bessere Entwicklung sehen dieses Mal immer noch gut die Hälfte der Unternehmen (rund zwei Drittel im Vergleichszeitraum), eine unverändert stabile Entwicklung sehen nach wie vor rund 30 Prozent der Unternehmen. Diese Zahlen zeigen, dass der leichte Aufwärtstrend im ersten Halbjahrs 2021 im zweiten Halbjahr 2021 über weite Strecken zumindest stabilisiert werden konnte.

Die Erwartung einer zukünftig „verstärkten Nachfrage“ für einzelne TechnologieBereiche stellt sich wie folgt dar:

  • Optische Identifikation: 32% (36% im Vergleichszeitraum)
  • Kennzeichnung: 30% (20%)
  • RFID: 67% (72%) • NFC: 29% (40%)
  • RTLS: 19% (24%)
  • Sensorik: 43% (40%)
  • Bluetooth: 24% (16%)
  • Vision Systems: 19% (28%)

All diese AutoID-Technologien ermöglichen im Einzelnen oder in ihrer Kombination sowie in Verbindung mit komplementären Technologiefeldern (z.B. Sensor-Networks / LoRaWAN / BLE / UWB / 5G …) u.a.: Kennzeichnung & Identifikation, Tracking & Tracing, AntiCounterfeiting, Secure Objects, Bestandsmanagement, Kommissionierung, Mobile Payment, Ticketing, eCRM, Echtzeitortung, Condition Monitoring, Predictive Maintenance, Smart Metering, Cyber Physical Systems und vieles mehr – also: Automatisierung, autonome Prozesse, die Digital Supply Chain und Smart Factory; kurz: die Digitale Transformation der Wertschöpfung.

„Das Vorantreiben von Industrie 4.0, dem Internet der Dinge (IoT / IIoT) und der Digitalisierung der Wertschöpfung insgesamt“, so das Resümee von Altes, „ist und bleibt das Tagesgeschäft der AIM-Community, die sich mit aller Kraft in diese Prozesse einbringt. Die AutoID-Technologien sind Enabling Technologies für Automatisierung und die Gestaltung autonomer Prozesse in Produktion und Logistik. Und diese Entwicklung ist trotz zahlreicher Krisen und einer fragilen weltpolitischen Lage ein Zeichen der Hoffnung für die AutoIDBranche und mithin ihre Märkte.“

Maßgeblich kommt es dabei jedoch drauf an, wie sich nach einem hoffentlich schnellen Ende des Ukraine-Kriegs und einer hoffentlich weiteren Entspannung der Corona-Lage die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Arbeitsmarktsituation, die Marktakzeptanz der AutoID-Technologien im Besonderen, technologischer Fortschritt im Allgemeinen und – nach wie vor von zentraler Bedeutung für die AutoID-Branche – die weltweite Standardisierung entwickeln. Neben der im Mittelpunkt stehenden Friedensfrage bleiben dabei die Chip-Krise und die globale Krise der Lieferketten besonders zu beachten. Viele Entwicklungen sind also offen – sicher scheint nur, dass es ein „Zurück zur (alten) Normalität“ nach dem UkraineKrieg, Corona und im Zeichen des Klimawandels so sicherlich nicht mehr geben wird .

* Abkürzungen: RFID: Radiofrequenz-Identifikation; NFC: Near Field Communication; RTLS: RealTime Locating Systems; ORM: Optical Readable Media (Barcode, 2D Code, OCR u.a.); QR: Quick Response Code; OCR: Optical Code Recognition.

Bildmaterial: Zitatgeber Peter Altes, Geschäftsführer AIM-D

Pressekontakt: Peter Altes, Geschäftsführer AIM-D e.V. Richard-Weber-Straße 29 – 68623 Lampertheim – Deutschland Tel: +49 6206 131 77 – Fax: +49 6206 131 73 – Mobil: +49 171 174 16 87 E-Mail: info@AIM-D.de – Web: www.AIM-D.de

Über AIM: AIM-D e.V. (kurz: AIM) mit Sitz in Lampertheim (Süd-Hessen) ist der führende Industrieverband für Automatische Datenerfassung, Identifikation (AutoID) und Mobile IT-Systeme. Der Verband fördert den Einsatz und die Standardisierung von AutoID-Technologien und -Verfahren. Technologien wie RFID, NFC, Barcode, zweidimensionale Codes, industrielle Sensorik und RTLS (Real-Time Location Systems) werden gleichermaßen gefördert. Darüber hinaus bringt sich AIM in die internationale Standardisierung sowie in zukunftsweisende Diskussionen z.B. zu den Themenkomplexen: Industrie 4.0, Smart Factory, Internet der Dinge (IoT / IIoT) und die Digitalisierung der Wertschöpfung ein. AIM repräsentiert über 120 Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. AIM-Mitglieder sind Unternehmen aller Größenordnungen, die Technologien und Produkte, Systeme und Dienstleistungen anbieten. Dazu gehören auch eine Reihe von Universitäts- und Forschungsinstituten sowie andere Verbände. Unter dem Dach von AIM Global und AIM Europe unterstützt AIM die globale Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder – derzeit über 400 Unternehmen in nahezu 40 Ländern!

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