Darmstadt, 11. Mai 2022 – In einem Konsortium aus insgesamt elf Partnern unter Konsortialführung der RIB Information Technologies AG nimmt die Software AG ihre Arbeit am Forschungsprojekt iECO auf. Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist es, die Prozesse in der Bauwirtschaft komplett zu digitalisieren und so ihre Produktivität, um bis zu zehn Prozent zu steigern.

Datensilos aufzubrechen, die gemeinsame Datennutzung in der Bauwirtschaft zu verbessern und damit die Potenziale zu heben, die nötig sind, um die Produktivitätslücke der Branche zu schließen – das ist Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekts intelligent Empowerment of Construction Industry (iECO). Um diese Effekte realisieren zu können, ist es nötig, die analogen Prozesse in der Baubranche zu digitalisieren. Zu den Partnern, die das Projekt im Rahmen der europäischen Cloud-Initiative Gaia-X realisieren, gehören neben der Software AG und RIB prominente Unternehmen aus der Bauwirtschaft, renommierte Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie die Landesgewerbeanstalt Bayern.

Im Mittelpunkt des Engagements der Software AG steht dabei die Schaffung eines gemeinsamen Datenraums für die Bauwirtschaft auf Basis der europäischen Dateninfrastruktur Gaia-X. Der gemeinsame Datenraum schafft die technischen und organisatorischen Voraussetzungen, dass Unternehmen sich gegenseitig auch sensible Daten zur Verfügung stellen und so die Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette verbessern können. Die Daten können beispielsweise genutzt werden, um einen digitalen Zwilling als „Single Source of Truth“ zu erstellen, der den gesamten Lebenszyklus eines Bauvorhabens vom Entwurf und der Genehmigung über die Ausführungsplanung, Bauüberwachung, seinen Betrieb und späteren Rückbau abbildet. Zudem ist es möglich, Planungen, Erweiterungen oder Umbauten zunächst virtuell durchzuführen und zu berechnen, bevor sie in realen Bauten umgesetzt werden. Das spart Zeit und Geld für solche Projekte.

„Datenraum und digitaler Zwilling gehen dabei entscheidend über existierende Lösungen hinaus – insbesondere über das Building Information Modeling (BIM)“, sagt Dr. Verena Henrich, Projektmanager iECO bei der Software AG. „Dabei fokussieren sie sich nicht allein auf den Ist-Zustand eines einzelnen Gebäudes, sondern nehmen alle parallelen sowie vor- oder nachgelagerten Abläufe des Bauprozesses in den Blick.“

Vor allem Datensilos erschweren oder verhindern das effiziente Zusammenspiel in der Wertschöpfungskette der Bauwirtschaft. Dabei ist der Abstimmungsbedarf zwischen den einzelnen Gewerken hier besonders groß. Bereits bei kleinen Unternehmen kommt es regelmäßig zu Änderungen an der ursprünglichen Planung, die wiederum immer weitere Notwendigkeiten zur Anpassung nach sich ziehen. Oft führen solche Plan- und Terminänderungen in der Folge zu teuren Leerläufen oder teuren Nacharbeiten. Unter anderem ist dadurch die Produktivität der Bauwirtschaft circa 30 Prozent niedriger als die in anderen Industriezweigen.

Die Bauwirtschaft zählt mit rund 2,5 Millionen Beschäftigten und einem Umsatz von 130 Milliarden Euro pro Jahr zu den Schlüsselindustrien der deutschen Wirtschaft. Durch iECO soll die Produktivität der Branche um bis zu zehn Prozent gesteigert werden. Die Gesamtkosten des Forschungsprojekts iECO belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro. Das Projekt ist auf 36 Monate Laufzeit angelegt und soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.

Quelle: Pressemitteilung Software AG 

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